Entsprechend der Karma Theorie wird angenommen, dass jeder Mensch mit einer Art „Eröffnungsbilanz“, einer karmischen Aufzeichnung die Welt betritt. Dieses sogenannte „Prarabda Karma“ besteht aus „süßen oder bitteren“, noch nicht realisierten Konsequenzen, entstanden aus unseren eigenen Handlungen vorheriger Leben. Im Kontext der vedischen Astrologie wäre der Ausdruck dafür die „Intrinsische Karmische Struktur“.
K. Jaya Sekhar erklärt in seinem Buch woraus diese intrinsische Struktur besteht und wie man sie mit Hilfe seines ‚Systems Jaya‘ aus der Shad Bala herauslesen kann. Dabei geht Jaya Sekhar weit über die astronomischen und mathematischen Berechnungen hinaus. Wichtig ist, die ermittelten Werte der Stärke der Planeten in das richtige Verhältnis zu setzen.
Schon Paraasara stellte kurz und bündig fest: "Welche Ergebnisse auch immer in Bezug auf ein Haus angegeben wurden, es wird nur durch den stärksten Planeten geschehen." Hierdurch wird deutlich, dass die Stärke eines Planeten und die Einschätzung des Astrologen darüber, das Wichtigste überhaupt ist.
Die Shad Bala kann aber auch für Vorhersagen über verschiedene Aspekte des Lebens verwendet werden, wie z.B. über die Gesundheit oder die Finanzen. Welcher Planet wird zur Schlüsselenergie in der Psyche des Menschen? Welche Lebensbereiche versprechen eine erfolgreiche Entwicklung, oder auf welchen Gebieten kann man nur nach der Überwindung größerer Schwierigkeiten Ziele erreichen. Wird ein Erfolg Stabilität zeigen oder hat man eher mit einem Strohfeuer zu rechnen? Welcher Planet muss seine Karakattwas, seine Bedeutungen, an einen anderen Planeten abtreten und wie wirkt sich der Verlust oder die Aneignung der Karakattwas konkret im Leben aus? Durch welche Bala/Stärke kann man die Auswirkungen von Transiten erkennen? In welche Richtung muss ich mich bewegen, um eine gute Arbeit oder den zu mir passenden Partner zu finden? Auf alle diese Fragen gibt K. Jaya Sekhar in seinem Buch über die Shad Bala eine Antwort.
Wie nebenbei zeigt Jaya Sekhar mit seinen wie immer sehr klaren Worten, warum Karma nicht mit Schicksal verwechselt werden sollte und dass es unabdingbar ist, diese Unterscheidung zu verstehen, damit wir für unser Leben selbst Verantwortung übernehmen.