Ich fühle mich verpflichtet für eine Erklärung der Karma-Theorie kurz abzuschweifen. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat eines Menschen hat die Fähigkeit, ein Ungleichgewicht im Universum zu erschaffen. Wenn der Mensch die Konsequenzen bemerkt, wird das Gleichgewicht wiederhergestellt. Dies ist das Gesetz des Universums, und das Universum hat den Willen und die Methode dieses Gesetz zu vollziehen. Die zurückprallenden Folgen werden vom Menschen meistens noch im selben Leben bemerkt. Einige wenige Folgen können jedoch mangels geeigneter Umstände nicht im selben Leben realisiert werden. Solange sie nicht umgesetzt sind, ist das Gleichgewicht nicht wiederhergestellt. Das Universum stellt sicher, dass der Mensch an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit bei einem bestimmten Vater und einer bestimmten Mutter wiedergeboren wird, um schließlich die Konsequenzen zu erkennen, die es zu erkennen gilt. Dies ist kurz gesagt die Karma-Theorie. Handlung und Konsequenzen liegen direkt auf den Schultern des Menschen.
Indem man Karma mit Schicksal gleichsetzt, wird die Theorie auf den Kopf gestellt. Die einfache Tatsache ist, dass Karma Handlung bedeutet, und weil jede Handlung eine Folge hat, bedeutet es auch die Konsequenz einer Handlung.
Die Theorie demontiert redegewandt das Konzept des Schicksals, wenn dieses Konzept davon ausgeht, dass irgendeine Supermacht, die irgendwo im Jenseits sitzt, jede Minute des Lebens eines Menschen programmiert. Auf der anderen Seite besagt die Karma-Theorie: „Du bist der Kapitän deines Schiffes, der Meister deines Lebens. Du bist es, der deine Zukunft schreibt. Du hast einen freien Willen und du nutzt ihn in jedem Moment. Du denkst, sprichst und handelst nach deinem eigenen freien Willen und Wunsch. Wenn du einmal auf eine bestimmte Art und Weise gedacht, gesprochen oder gehandelt hast, freiwillig oder unfreiwillig, dann hast du auch die Konsequenzen gewählt." Wenn Sie stolz erklären: "Ich nehme dich zu meiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau (oder meinem Ehemann)", haben Sie dann nicht auch die Konsequenzen gewählt, die sich aus einer solchen Entscheidung über mehrere Jahre hinweg ergeben werden? Das Bett, in das Sie sich legen, haben Sie sich selbst gemacht. Was Sie in den folgenden Jahren erleben werden, hängt mit dieser freien Entscheidung zusammen und wird „Sanchita Karma“ genannt. Wer hat dieses Karma erschaffen? Wenn es sich als ein Bett aus Rosen herausstellt, sind Sie froh, dass sich das Wagnis ausgezahlt hat. Wenn es sich jedoch als ein Dornenbett herausstellen sollte, erschaffen Sie das fantastische Konzept des Schicksals und geben ihm die Schuld daran. Wir brauchen "etwas", dem wir die Schuld geben können, wenn sich unsere freien Entscheidungen als falsch herausstellen.
Einige unserer selbst geschaffenen "süßen oder bitteren" Konsequenzen können möglicherweise nicht im selben Leben realisiert werden. Das Athma nimmt notwendigerweise einen anderen Körper an und diese wenigen, unverwirklichten Folgen werden zu den „notwendigerweise umzusetzenden Konsequenzen“ für das neue Leben. Diese „Eröffnungsbilanz“ von notwendig umzusetzenden Konsequenzen wird „Prarabda Karma“ genannt. Da dies Folgen von Handlungen aus einem vergangenen Leben sind, an die man sich nicht erinnert, ist es leicht, einem „Schicksal“ die Schuld zu geben oder es einem „Schicksal“ zuzuschreiben. Wenn man nicht bereit ist, die Folgen seines eigenen freien Willens zu akzeptieren, also die Entscheidungen und die Wahl, die nur wenige Tage oder Jahre zurückliegen, wie kann man dann die persönliche Urheberschaft für die Folgen von Entscheidungen, Wahlen und Handlungen akzeptieren, die im vergangenen Leben getroffen wurden? Das Schicksal kommt da recht gelegen, um ihm die Schuld zuzuweisen.
Die Karma-Theorie besagt, dass es dort, wo es Rechte gibt, auch Pflichten gibt. Da Ihnen das Recht auf freien Willen gegeben ist und Sie der Urheber Ihrer Gedanken, Worte und Taten sind, haben Sie auch die Verantwortung, die Konsequenzen Ihrer freien Willensentscheidungen zu tragen. Zeit ist kein Kriterium, um die Früchte und Folgen zu ernten. Sie könnten sofort geerntet werden, etwas später und viel später, oder, wenn der Körper stirbt, in dem das Athma existiert, im nächsten Körper, in dem das Athma wiedergeboren wird. Ein Verbrechen hört nicht auf, ein Verbrechen zu sein, nur weil es vor sechs, sechzig oder hundertsechzig Jahren begangen wurde.
Prarabda Karma, die karmische Schuld, die in früheren Leben (oder mehreren Leben) geschaffen wurde, muss geerntet werden. In diesem Fall scheint man hilflos zu sein, da die Tat bereits ausgeführt wurde. Das Gute oder Schlechte muss angenommen werden. Aber das ist nur ein kleiner Teil. Den größten Teil des Lebens macht das Sanchita Karma aus, das Karma, das man jetzt in diesem gegenwärtigen Leben jede Minute, jeden Tag, durch Gedanken, Worte und Taten erschafft. Dies entscheidet im Wesentlichen über die Bedingungen des eigenen Lebens – Erfolg oder Misserfolg, Glück oder Elend, Gesundheit oder Krankheit.
Da wir nun wissen, dass unser eigener freier Wille den Verlauf unseres Lebens bestimmt, stellt sich die Frage, warum wir dann unseren freien Willen nutzen, um Entscheidungen zu treffen, die Misserfolge, Leid, Schmerz und Elend verursachen? Das liegt daran, dass jeder von uns eine eigene Persönlichkeit, einen eigenen Charakter und eine eigene Natur hat. Die Neuronenbahnen, die die Grundlage für unser Urteilsvermögen und unsere Entscheidungen bilden, werden bereits im Mutterleib entwickelt. Die Art und Weise, wie Vater und Mutter den Säugling erziehen, schafft also diese grundlegenden neuronalen Bahnen. Diese bilden die Grundlage, die Maßstäbe, um andere Botschaften, die wir während unseres Heranwachsens erhalten, zu messen und zu beurteilen. Gesellschaft, Erziehung und frühe Lebenserfahrungen (abhängig von der Region und der historischen Epoche, in der man geboren wird) tragen dazu bei, das Bündel von Neuronenbahnen zu bilden, das uns dazu bringt, auf bestimmte Weise zu denken, zu sprechen, zu handeln oder zu reagieren. Die individuelle Struktur wird gebildet. Was wir als freien Willen bezeichnen, ist die Freiheit des Einzelnen, zu denken, zu sprechen und zu handeln, wie es dieser individuellen Struktur entspricht. Dies ist die intrinsische Handlungsstruktur, oder die Struktur, die die Konsequenzen und den Verlauf der Ereignisse im Leben hervorbringt.
Planetare Körper haben eine natürliche Stärke, basierend auf ihrer Leuchtkraft oder Strahlungsenergie. Offensichtlich ist die Sonne der stärkste der Planeten. Ihr folgen Mond, Venus, Jupiter, Merkur, Mars und Saturn, in dieser Reihenfolge.
Die Einheit der Stärke wird den Planeten in absteigender Reihenfolge zugeordnet, wobei die maximale positive Stärke der Sonne 60 Virupas beträgt, das ist 1 Rupa. Es wird angenommen, dass die Abnahme von Planet zu Planet gleich ist, da wir nur relative Werte beurteilen. Daher reduzieren wir 1/7 des Wertes und weisen 51,42; 42,84; 34,26; 25,74; 17,16; 8,58 Virupas positiver Energie dem Mond, Venus, Jupiter, Merkur, Mars und Saturn in dieser Reihenfolge zu. Addiert man die Werte, ergibt sich als Summe für die sieben Planeten 4 Rupas (240,00).
Diese natürliche Stärke ist für alle Horoskope gleich, wenn wir die Shad-Balas berechnen, wo auch immer die Planeten im Geburtshoroskop stehen. Die Addition dieser Werte erhöht einfach die Gesamtsumme der Balas der Planeten in allen Horoskopen um den gleichen Wert. Warum werden diese natürlichen Werte dann überhaupt erwähnt? Was ist der Nutzen dieser natürlichen Werte, die in allen Horoskopen gleich sind?
Der Zweck der Angabe der Naisargika Bala-Ränge, die für alle Horoskope gleich sind, besteht darin, es dem Astrologen zu ermöglichen, die Gesamt-Shad-Bala-Ränge, die in jedem Horoskop unterschiedlich sind, mit ihnen zu vergleichen.
Bei der Analyse der Werte und der Reihenfolge in der Naisargika Ba-la werden die folgenden Punkte deutlich.
Die Lichter steuern die meiste positive Energie bei, 60+51,42 = 111,42 von insgesamt 240, das sind 47 %.
1. Der natürliche Übeltäter Saturn hat eine geringere, positive Energie als der natürliche Übeltäter Mars.
2. Die kombinierte Stärke der natürlichen übeltätigen Planeten Mars und Saturn ist mit 25,71 gerade so stark wie die positive Energie von Merkur. Augenscheinlich ist ihre positive Energie minimal.
3. Venus hat von Natur aus mehr positive Energie unter den wohltätigen Planeten als Jupiter oder Merkur.
4. Jupiter ist von Natur aus stärker als Merkur, aber schwächer als Venus.
Diese Punkte muss der Astrologe auch bei der gewöhnlichen Deutung eines Horoskops im Auge behalten, da sie sich auf die grundlegenden planetaren Energien beziehen.
Regel 1
Wenn die Lichter mehr als das erforderliche Minimum an Shad Bala Rupas haben und sich in den ersten drei Rängen befinden, hat das Horoskop eine überdurchschnittliche planetare Energie. Diese Ener-gie kann die positiven Aspekte von Mut, Selbstvertrauen, Entschlossenheit und Willenskraft durch die Sonnenenergie, und Phantasie, Kreativität, intellektuelle und emotionale Stärke durch die Mondenergie geben. Dies weist auf eine Person hin, die mit viel positivem Pra-rabda-Karma geboren wurde. Die Sonne steht für den Willen und der Mond zeigt die Vorlieben an. Ihre Stärken zeigen, dass es Willens-kraft und die Neigung gibt, sie zu nutzen, um die Tendenz zu überwin-den, negatives Sanchita Karma zu erzeugen.
Regel 2
Die Naisargika Bala ist der Maßstab, um die Shad Balas zu beurteilen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Naisargika Balas der Planeten nicht in der üblichen Reihenfolge der Planeten Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn sind. Bei der Naisargika Bala steht Venus an dritter Stelle, gefolgt von Jupiter. Merkur kommt nach Jupiter, gefolgt von Mars und Saturn in dieser Reihenfolge. Diese Standardrangordnung wird angegeben, um uns zu helfen, zu erkennen, welcher Planet sich den Rang von welchem Planeten angeignet hat und somit auch die Bedeutungen dieses Planeten an sich gerissen hat.
Regel 3
Ein Planet, der von seinem Naisargika-Bala-Rang im Gesamt-Shad-Bala-Rang verschoben wird, verliert seine Bedeutung in Bezug auf seine natürlichen und/oder Sthira-Karakattwas (Bedeutungen). Der Planet, der sich seinen Rang angeeignet hat, regiert diese Karakattwas.(Chara Karakattwas sind hier nicht beteiligt).